….Sauerland, wo die Mädchen noch wilder als die Kühe sind…
(Passagen aus dem Lied Sauerland von der Band Zoff)
Wie alles begann:
Ende des vergangenen Jahres gab es plötzlich irgendwie die Meldung, dass es sein könnte, man wisse es aber noch nicht so genau, aber man weiß ja nie, dass es erstmalig ein größeres Harley Davidson Treffen in Willingen geben sollte und die fünf Harley Davidson Händler aus Remscheid, Hagen, Bochum, Kempen und Kassel seien wohl auch mit an Bord.
Willingen, eigentlich eher ein Skiparadies und durch den dortigen Sauerland Stern ein Domizil für Kegelclubs etc. aus ganz Deutschland? Weitere Telefonate in den nächsten Tagen führten zu dem Entschluss, wir buchen einfach mal und schauen, ob es denn überhaupt etwas wird, da im Januar 2016, selbst die Touristeninformation, das Rathaus, als auch die Hoteliers nichts genaues wussten. Bei der telefonischen Kontaktaufnahme im Hotel Central bei der Familie Kesper, stieß man auf Wohlwollen, doch merkte man im Laufe des Gesprächs, dass diese auch nicht wussten, was da komme und auf was man sich einlässt. Aber die Bemerkung .. wir sind die Guten von den Bösen… und die rheinische Art brach das Eis und vielleicht auch die letzten Zweifel.
Knapp 3 Wochen später, waren fast alle 10.000 Betten gebucht. Selbst der Sauerland Stern hatte noch Restbetten ins Netz gestellt, doch die HD Fahrer hatten dort unter den Kegelvereinen etc., wie diese erzählten, musikalisch einen schweren Stand… Atemlos.. usw.
Ein kurzes Stück über die A3 bis Lohmar, danach da das Sauerland direkt nicht über eine BAB zu erreichen ist, durch Teile des Bergischen Lands, quer durch das Siegerland bis Kreuztal und dann ist man im Sauerland. Kurven, kleinere Land- und Kreisstraßen, rauf und runter, eine hohe Anzahl von Bauernhöfe jedweder Art und bedauerlicherweise, durch das trockene Wetter begünstigt, abgeerntete Felder, auf welche dann wieder sofort und offenbar in großen Mengen Gülle aufgetragen wird. Der Gestank war über Kilometer fast nicht mehr zu ertragen. Schließlich erreicht man Willingen im Rothaargebirge und ist froh endlich da zu sein, wo keine Bauernhöfe mehr sind, sondern nur Harleys, Harleys und nochmals Harleys. Alles wird von Harleys in Beschlag genommen, wo es nur irgendwie möglich ist.
Obwohl das Wetter am Donnerstag kühl war, man sprach von knapp 10 Grad plus, als auch am späten Abend Regen, lies man sich nicht davon abhalten, alles in Augenschein zu nehmen. Im Bereich „Hoppecke“ von der Eissporthalle her, standen die beiden großen Festzelte, getrennt durch eine große Freifläche, diese umsäumt von Versorgungsständen aller Art, sowie die Hauptbühne auf der verschiedenen Bands, für die musikalische Unterhaltung der Besucher sorgten. Es folgten die Zelte der fünf Harley Davidson Händler, die alles von der Bekleidung bis zum Accessoires für den HD Fahrer(in) und die Harley bereithielten. Nun folgte ein kleinerer Fußmarsch entlang weiterer Bierstände und Schießbuden, Mandelbuden etc., bevor man im Bereich der Ettelsberg Seilbahnstation die Trader Area erreicht. Hier waren Händler aller Art vertreten, unter anderem auch Jekyll & Hyde, Eisenwerk und noch ein paar andere kleinere „Veredler“, wo bei auch hier, als auch im Bereich der Seilbahnstation Versorgungseinheiten für den kleinen Hunger und oder den großen Durst Station bezogen hatten. Freitag und Samstag, trockenes Wetter und für das knapp 840 m hohe Eventgelände fast sommerliche Temperaturen, also so um die 18 Grad plus.
Samstag wurde gegen Mittag noch eine Seilbahnfahrt zum Willinger Hochheide Turm unternommen, um von der Aussichtsplattform das Umland zu betrachten (vgl. Bilder) und man wollte eigentlich nur mal kurz in die dortige Siggi´s Skihütte vorbei schauen. Am Anfang hielt sich der Andrang dort noch in Grenzen, am Schluss waren mehrere Hundert Menschen, in der Hauptsache Harley Fahrer, dort vertreten und feierten auch hier das Wiedersehen. Nach vier Stunden haben wir uns verabschiedet, da die letzte Seilbahn um 17.00 Uhr fährt und wie die alle noch heil da runter gekommen sind, ob fußläufig oder ob die Seilbahn gefahren ist bis der Letzte unten war, wissen wir leider nicht zu berichten, da wir zu diesem Zeitpunkt im Don Camillo, einer ehemaligen Kirche (vgl. Bilder), jetzt ein gutes Restaurant, zum Essen waren. Anschließend wieder rauf zum Eventgelände und zu weiteren Benzingesprächen, neue Harley Fahrer(innen) kennengelernt und dies und das durchgesprochen, bis es schon fast wieder hell wurde.
Fazit:
Viele HOG Chapter Freunde aus dem Ruhrgebiet, Bereich Niederrhein, Norddeutschland, Luxemburg, Niederlande und Belgien konnten ebenso, wie aus den verschiedenen freien Chapter 23, begrüßt werden. Eine Vielzahl von neuen Kontakten entstanden, auf die man zukünftig weiter aufbauen kann.
Bei dem ersten Frühstück kam die Hotelbesitzerin an den Tisch und erklärte, sie sei gegen 01.00 Uhr wach geworden, weil auf der Straße kein Krach, wie offenbar gewöhnlich, wenn die Kegelclubs heim kommen, gewesen sei. Auch ein Blick auf die Straße hätte nur gezeigt, dass man(n) oder Frau diszipliniert, wenn auch der eine oder andere HD Fahrer körperlich mit Mühe, den Heimweg angetreten hätte.
Großes Gelächter im Frühstücksraum und der allgemeine Kommentar, dass sie sich diesbezüglich, dann mal an die Harley Davidson Fahrer gewöhnen müsste.
Die Veranstaltung selbst, war dafür, dass diese erstmalige durchgeführt wurde, hervorragend organisiert. Parkplätze, Taxis, Versorgungseinheiten alles war in ausreichender Menge für die Vielzahl der Besucher vorhanden, das Miteinander mit den Einheimischen klappte auch, die Gastronomie müsste sich noch auf die Harley Fahrer einstellen, aber das war beim ersten Mal und bei der hohen Anzahl der Besucher auch nicht anders zu erwarten.
Der Gesamttenor war jedoch bei allen Teilnehmern, wie man in den verschiedenen Gesprächen feststellen konnte, dass man diese Veranstaltung in Kleinigkeiten noch etwas verbessern müsste und man sich eigentlich schon jetzt auf das 2. Harley Davidson Treffen in Willingen in 2017 freue.
Wir haben jedenfalls schon einmal in froher Erwartung unser Doppelzimmer im Hotel Central für den entsprechenden Zeitraum gebucht.
Bericht: Jürgen Mies Bilder: Beifahrerin und Kamerafrau Edith Mies und Jürgen Mies
