Bevor ich über den Ablauf schreibe, möchte ich mich zuerst bedanken. Bei all denen, die durch ihre Teilnahme den passenden Rahmen geschaffen haben. Bei den Membern der Legion Ost, die nahezu vollzählig erschienen waren, auch bei der Abordnung vom Bodensee und bei den Membern aus allen Teilen des Rulamanlandes.
Insbesondere bedanken möchte ich mich bei RC Dieter, der das jeweilige Ziel vor Augen, dieses weiträumig umkreiste, um dann punkt- und zeitgenau am Platz zu sein. Bei seinem Absperrer Batman, bei Michael Pfeffer für die Mucke, bei Michael Vogel für den selbstlosen Nachteinsatz, genauso wie bei Jesse u Stui, die bis zum Eintreffen der Profis die Bikes bewachten. Natürlich bedanke ich mich auch bei Johannes Wolf, der zusammen mit Michael Pfeffer die professionelle Bewachung der Bikes organisierte. Mein besonderer Dank gilt auch Roland (Legion Ost) für den Shuttle-Dienst – sein Bus sah nachher innen aus wie Sau!
Unterm Strich war das Wochenende mit 100+ Membern echt fantastisch. Mit dazu beigetragen haben der Koch der Burg Teck, auch auf der Bärenhöhle wurden wir bestens und preiswert versorgt. Im Stauseehotel war unser willkommen direkt spürbar. Auch die Führung in der Nebelhöhle lief einwandfrei über die Bühne.
Nun zum Event:
Am späten Nachmittag trudelten die Rulamanen wie erwartet ein. Die ersten, die hochfuhren, stellten ihr Bike wie verabredet im Burghof ab. Je mehr hochkamen, desto nervöser wurde der Wirt, weil er wohl doch entsprechende Einschränkungen dem Verpächter gegenüber eingegangen war. Jedenfalls haben wir uns dann entschlossen, nach dem Motto „Alle oder Keiner“ die Bikes alle nach unten auf den Parkplatz Hörnle zu stellen und eine Bewachung zu organisieren. Den Transfer der Mitglieder übernahm Roland mit seinem Bus und der Sohn des Wirtes mit deren Jeep. Insofern war es zumutbar und nur wer wollte, musste zu Fuß zur Burg.
Pünktlich konnten wir mit dem gemeinsamen Abendessen beginnen und im Hintergrund hatte Michael die passende Scheibe aufgelegt. Einige Versuche, nach dem Essen die Mucke hochzufahren wurden im Keime erstickt. Die Leute hatten sich so viel zu erzählen und das taten sie dann auch ausgiebig bis in die späte Nacht. Nix riesengeile Party, nix brennende Luft, einfach nur schön und gemütlich, einfach nur Rulaman!
Man traf sich, redete Benzin, man hatte sich was zu sagen – wirklich schön. Doch, Alkohol gab es auch! Er floss nicht in Strömen und trotzdem war die Stimmung easy – fand ich!
Am Morgen, das feuchte Erwachen! Regen auf der Teck und kein Tal mehr sichtbar. Konnte uns das Abhalten? Natürlich nicht, kurz bevor wir uns auf den/die Talgang/fahrt machten sah man im Tal vereinzelt Biker – Rulas, also los! Unten versammelten wir uns und starteten begleitet von leichtem Regen Richtung Alb, bereits nach wenigen Kilometern hatten wir eine trockene Piste und so mancher, der kurzfristig sein zweirädriges Eisen gegen vier Räder mit Dach eintauschte konnte nur hinterherfahrend zusehen, wie fahren in einer großen Gruppe klappt! Doch wenigstens hatten die Leute in den Autos auch einen eigenen RC, der von dort aus die Tour deichselte!
Über verträumte Straßen ging es bergauf und bergab, dann auch wieder mal bergauf, bis wir überpünktlich die reservierten Plätze an der Bärenhöhle in Beschlag nahmen. Auch die Küche und der Service, war optimal vorbereitet und alles klappte wie am Schnürchen. Von der Bärenhöhle fuhren wir direkt zur Nebelhöhle, an deren Besichtigung über 30 Erwachsene teilgenommen haben. Man konnte Rulaman fühlen! Na, zu beneiden war der damals nicht, 141 Stufen runter und fast 400 m lang. Nachdem alle wieder raus wollten bedeutete das, das Ganze mal zwei…. bis aus die 141 Stufen, die ging es diesmal nämlich rauf! Oben angekommen, hatte sich die Sonne am Himmel verzogen und es drohte Schlimmes. Wir starteten Richtung Glems, der Regen verfolgte uns zum Glück nur von der Nebelhöhle bis in Höhe Schloß Lichtenstein, dann gewann die Sonne wieder und es wurde ...
... richtig schön. Im Stausseehotel in Glems machten wir eine kurze Kaffeerast und dem Vernehmen nach soll Rulaman die Kuchenvorräte drastisch minimiert haben.
Über Umwege fuhren wir nach Wittlingen, wo die Interessierten schon entsprechend mit dem Schild „Willkommen auf dem Rulaman Pfad“ empfangen wurden. Ein geschichtlicher Lehrpfad, gespickt mit Tafeln und Wissenswertem von und über Rulaman. In sommerlichen Wetterverhältnissen folgten wir anschließend dem schlängelndem Verlauf der Straße um in guter Stimmung wieder an der Teck zu landen. Keine Ausfälle, nur zufriedene Gesichter, was will man mehr?
Der Abend verlief mit Essen und Mucke und Reden und Trinken und Gutdraufsein ähnlich wie der Vorabend. Vielleicht das Eine oder Andere Glas mehr, aber lassen wir das, wer nicht dabei war, den geht’s auch nix an!
Am Sonntag weckte uns die Sonne, es war ein traumhaftes Bild, der Blick von der Burg, die Ruhe, die Täler, alles strahlte Zufriedenheit aus. Gut, das Frühstück hätte können vielfältiger sein und die Wirtin stolperte halt wieder über ihre eigene Unbeweglichkeit – was soll’s! Wir karrten Gepäck und Leute zu den Bikes auf den Parkplatz, wo wir schon wieder von einigen Talschläfern erwartet wurden. Wie eine lange Perlenkette zogen wir unsere Spur ins Tal und Richtung Neckar. Über Waldenbuch und Dettenhausen griffen wir unser vorletztes Etappenziel – die Kartbahn in Neckartenzlingen an. Dort wurden wir schon von weiteren Rulas erwartet und es ging sofort zur Sache! Erster Lauf: Damen! Training – Zeitfahren – Rennen. Eine Riesengaudi. Danach zwei Gruppen Männer, die Ü50 und die U50 gingen getrennt in die Wertung. Erster Lauf der Ü50, geringe Ausfälle wegen körperlichen Problemen. Zweiter Lauf der U50, es war zum Brüllen, die meisten Gesichtszüge radikal entgleist, Verbissenheit, Kampfeslust, endlich mal um Positionen kämpfen, nix Gruppenfahren – wer bremst, verliert – war das Motto! Ausfälle technischer Natur, Kreislaufzusammenbrüche und Konditionsschwächen allerorts. Doch das Spektakel ging weiter, die ersten 4 aus dem ersten Männerlauf fuhren gegen die ersten 4 aus dem zweiten Lauf. Unter dem begeisterten Jubel des enthusiastischen Publikums fuhren die Kerle um ihr Leben! Danach stellten sie ihre Renner ab und schritten ohne gewogen zu werden zur Siegerehrung.
Bei den Damen stand auf dem 3. Platz Silvia Vogel, auf dem 2. Enzo, der Enkel von RC Dieter und auf dem Treppchen ganz oben stand LOH Gudrun. Nach Nationalhymne und Pokalverleihung ging es zur nächsten Siegerehrung:
Auf den 3. Platz fuhr RC Dieter, den 2. Platz sicherte sich Sven und Gesamtsieger wurde Dominik Kühner. Allen Kämpfern herzliche Gratulation. Auch hier Pokalübergabe und Hymne und dann man glaubt es kaum spritzte der Mumm, wie im richtigen Formel I Leben aus zwei Magnumflaschen. Dass uns unser Didi nach dem ersten Lauf verlassen musste, haben wir echt bedauert. Es war ein Bild für Götter, wie er das Feeling genoss und sich Runde um Runde erkämpfte. Ich hoffe wirklich einer der vielen Photographer hat einen Schnappschuß von Didis Gesichtsausdruck, das muss der Nachwelt einfach erhalten bleiben.
Nach der Siegerehrung starteten wir mit etwas Verspätung zum letzten offiziellen Etappenziel, der Klostermühle in Mittelstadt. Dort hatten wir schon vorsorglich unsere Verspätung mitgeteilt und so war das überhaupt kein Problem. Jeder bekam ratzfatz sein Essen und das Wetter wurde immer besser.
Nach dem Essen trennten sich die Rulas um in die verschiedensten Richtungen das Heimatland neu zu erobern, ob auf direktem Weg, oder vom Wetter animiert auf entsprechenden Umwegen.
Für meinen Teil möchte ich sagen, es war aus meiner Sicht ein wirklich würdiges Wochenende und die große Teilnehmerzahl hat dies auch beim Abschied so signailisiert!
Es war einfach schön!
Text: Chief Heinz
mit Fotos von Martin Durst, Rainer Döttinger, Chief Heinz, Edgar Herke und Michael Vogel