Rulaman Deutschland e.V.
    ...willkommen in der Höhle

Tour über die Hunsrückhöhenstraße

Tour über die Hunsrückhöhenstraße vom 07. Juli 2013 
 
Dank dem Hoch Xenia herrschen hier im Rheinland zu Zeit Jahreszeitlich bedingt völlig fremde Witterungsverhältnisse, an die sich wahrscheinlich nur die Älteren noch erinnern können. „Sonnenschein, blauer Himmel und Temperaturen weit über 25 Grad“ also lautet das Motto des Tages: nww, nix wie weg!
 
Da wir eine längere Zeit nicht mehr über die Hunsrückhöhenstraße gefahren waren, wurde diese Strecke von der Roadking Classic unter die Weißwandreifen genommen.
Die Fahrt führte auf der B9 linksrheinisch direkt am Rhein, am ehemaligen, nach einem mehrtägigen Probebetrieb wieder wegen fehlender Baugenehmigungen bzw. der Errichtung auf einem Erdbeben gefährdeten Bereich komplett stillgelegten und nunmehr im Rückbau befindlichen Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich (siehe Bild) vorbei bis nach Boppard. Hier führen kurvenreiche Serpentinen der B 327 über Emmelshausen ein Stück entlang der Deutschen Alleenstraße auf den Hunsrück und damit auf die Hunsrückhöhenstraße.

Der Hunsrück ist auch in heutiger Zeit ein Landesteil der neben der Stationierung von amerikanischen bzw. deutschen Militäreinheiten, hauptsächlich der forst- und landwirtschaftlichen Nutzung mit kleineren Industriebereichen unterliegt. Wie sagte, da letztlich eine mit uns befreundete Harleyfahrerin vom Niederrhein, es gibt schöne Landschaften, wo man aber abends nicht einmal tot am Zaun hängen möchte. Dieser Satz kam mir bei der Fahrt als Rheinländer kurzzeitig wieder in den Sinn, dann überwiegte aber  der Eindruck, dass es eine fantastische Landschaft ist, zu der man aber erst einmal den „Draht“ zu der Zurückgezogenheit in den Genen haben oder sich erarbeiten muss.
 
Wir hatten von anderen erfahren, dass wie auch im Westerwald bzw. teilweise im Siegerland vollzogen, hier auf den Höhen des Hunsrück Windparkanlagen im größeren Ausmaß errichten wurden bzw. werden. Man mag zu diesen Anlagen stehen wie man mag, sicherlich sind diese keine Aufwertung der Landschaft, aber unter dem Aspekt der „Beherrschbarkeit“ eine echte Alternative zu den Atomkraftwerken. In sofern ist es aus der Sicht der  Versorgungsunternehmen  nachvollziehbar, wenn zwischen Pfalzfeld, Kastellaun, Kappel bis nach Todenroth diese Windparkanlagen „wie Pilze“ aus dem Boden schießen. (siehe anbei gefügte Bilder) Es sind inzwischen Standorte erschlossen worden, wo bis zu einhundert dieser Windkraftanlagen, den hier ständig vorliegenden Wind, in Energie umwandeln.
 
Ab Kirchberg ging es über die B 421, vorbei an der Burg in Gemünden durch den Naturpark Soonwald-Nahe Richtung Simmertal. Nach einer mittäglichen Rast für die Beifahrerin und den Fahrer in der urigen Restaurant Gaststätte Zur Scheune in Simmertal wurde die Fahrt über die B 41 vorbei an Bad Sobernheim entlang der Nahe, Richtung Bad Münster am Stein bzw. Bad Kreuznach, vorbei an den Weinbergen, wo die Trauben für den Nahe Wein reifen, zu Bingen am Rhein, fortgeführt. In Bingen selbst grüßt uns oberhalb der Stadt, die Burg Klopp und auf der rechtsrheinischen Seite steht unverrückbar die „Wacht am Rhein“, also die Germania des Niederwalddenkmales oberhalb von Rüdesheim. (siehe Bild)
Hier schließen sich nahtlos die Weinberge des Mitterheintales bzw. der Ausläufer des Rheingaus an.
 
Die restliche Tour führte dann wie immer über die schon öfters zitierte B 9 entlang der gesamten Burgenlandschaft und der historischen Städten des Mittelrheintales rheinabwärts nach Linz am Rhein. Unterwegs konnte man startend auf den auf den Rheinhöhen zwischen Boppard und Rhens eine größere Anzahl von Gleitschirmflieger, welche offensichtlich auch das gute Wetter für ihr Hobby nutzten, betrachten. (siehe Bilder)
Nach einer Gesamtstrecke von 310 km wurde im häuslichen Bereich, da man „sich unterhopft fühlte“ bei einem kühlen Kölsch subsumierend festgehalten, dass es wieder eine Tour war, wo letztlich alle Komponenten stimmig passten.
 
 
Bericht: Jürgen Mies
Bilder: Beifahrerin und Kamerafrau Edith Mies