Die Roadkingclassic wurde an die Linzer Rheinfähre bewegt, es sollte heute nämlich durch die Vulkan Eifel gehen, also mussten wir auf die linke Rheinseite übersetzen.
Hier laden kleine kurvenreiche Straßen, in schmalen Seitentälern auf dem Weg in die Vulkan Eifel zum gemütlichen fahren ein. (siehe anbei gefügte Bilder)
Vorbei an der Burg Rheineck geht es über das Brohltal hinauf, entlang an dem Laacher See bzw. dem Kloster Maria Laach. Der Laacher See (Naturschutzgebiet) ist der größte See in Rheinland Pfalz, 53 m tief und ca. 3,3 km² groß. Eigentlich ist er kein See, sondern eine Caldera. (also ein Einbruch Krater, der sich mit Grund- und Regenwasser gefüllt und keinen natürlichen Abfluß hat).
An den komplett fußläufig begehbaren Uferzonen (Wanderweg) gibt es ein „geologisches Spektakel“ der besonderen Art, da Kohlenstoffdioxid blasenartig im Wasser in Ufernähe austritt, manchmal auch den Fußgänger (uns auch schon) fast erschreckt, einen an den hier noch vorliegenden Vulkanismus und auf besondere Art letztlich an die Vormachtstellung der Natur erinnert.
Das in der Nähe befindliche Kloster Maria Laach geht auf eine Gründung aus dem Jahre 1093 zurück. War zwischenzeitlich mal im Besitz der Familie Delius und wurde als Gutshof betrieben. Seit 1892 wird das Kloster von Benediktiner Mönchen (zu Zeit 50 Mönche) geführt, welche sich mit „zivilen Helfern“ der Landwirtschaft, der Klosterfischerei, einer Kunstschmiede, einer Bildhauerei, einer Gärtnerei, seit Anfang 2000 einer Glockengießerei, einem Buch- und Kunstverlag, einem Hotel und auch der Herstellung des Laacher Apfelsaftes, des Apfelweines und des Honigmet, zwischen den Pflichten eines Benediktiner Mönches, widmen. Des Weiteren darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass der damalige abgesetzte Kölner Oberbürgermeister und spätere erste Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer, sich zeitweise nach der Machtergreifung nach 1933 auf der Flucht vor den Nationalsozialisten, hier im Kloster Maria Laach, in einer kleinen Kammer oberhalb des Altarraumes in der Abteikirche des Kloster, verborgen hielt und so der Inhaftierung entkam.
Weiter, vorbei an der Laacher Mühle (komplett gebaut aus Lavastein), geht’s zur Vulkan Brauerei, früher Wölkert Brauerei, nach Mendig. In den dortigen 30 m tiefen weitläufigen Felsenkellern (können unter Führung teilweise besichtigt werden), entstanden durch den jahrzehntenlangen unterirdischen Basaltabbau, brauten unter anderem alle Kölner Brauerei in den Sommermonaten ihr Kölsch. Insgesamt waren früher hier 28 Brauereien ansässig. Durch die Erfindung der Kühlanlagen etc. blieb nur die Wölkert Brauerei und das Gambrinus Fest (Bierfest im Mai über Vatertag) übrig.
Weiter geht es vorbei an dem Schieferbergwerk Katzenberg nach Monreal mit der Burgruine der Grafen von Virneburg. Der alte Ortkern war bereits mehrfach Sieger in verschiedenen Jahren bis hin zum Bundessieg „Unser Dorf hat Zukunft“ Wettbewerben und unter anderem auch der Drehort für die 3 ARD Krimifolgen „Der Bulle und das Landei“ mit Uwe Ochsenknecht in der Hauptrolle, als strafversetzter Kommissar Killmer aus Frankfurt.
Nach 210 km waren wir wieder am Rhein und setzten mit der der Linzer Fähre auf unsere rechte Rheinseite, zu der Stadt Linz am Rhein, über.
Bericht: Jürgen Mies
Bilder: Kamerafrau und Beifahrerin Edith Mies