Donnerstag, 7. Juni2012 2. Tag Trinidad, Colorado Super 8
Greeley / Comanche National Grassland / Sangre de Cristo Mountains / Trinidad
GefahreneMeilen: 319 (514 km)
Schon um 2 Uhr bin ich wach, aber erst um 4 Uhr stehen wir auf. Alle unsere Sachen müssen ausgepackt und sortiert werden, vor allen Dingen die Geschenke. Dann wird ein Teil der Sachen, die wir erst auf dem 2. Teil der Reise brauchen werden, in den Koffern verstaut, ebenso die Reisekleidung. Unsere 4 Koffer lagern während unserer Tour bei unserem Harley-Dealer. Wir stellen fest, dass die Sicherheitsbehörden in Philadelphia in den Koffern alles ausgepackt haben, die feste Verpackung der 6 Likörflaschen total kaputt. Ein Glück, dass nichts zu Bruch ging, das wäre eine schöne Sauerei gewesen, der Likör in unseren Sachen! Temperatur heute Morgen ca. 25 Grad, ideal zum Motorradfahren.
Gegen 6 Uhr gehen wir zum Frühstück. Dort lernen wir einen Ami kennen, der früher in Deutschland beim Militär war. Josef und Monika kommen zum Frühstück dazu und um 8.30 Uhr werden wir von einem Mitarbeiter unseres Harley-Dealers mit einem Truck abgeholt. Beim Dealer wartet schon unser Motorrad auf uns, es muss gepackt werden, Rolfs Aufgabe. Wir haben übrigens unseren „Seesack“, den wir Zuhause vermisst haben, hier im Motorrad wiedergefunden. Jetzt haben wir zwei, einen zur Reserve.
Auf Josef und Monika wartet eine funkelnagelneue Harley, sie wurde für die Reise gemietet. Alle Mitarbeiter freuen sich über unsere Geschenke, Likör aus Niederbayern und Milka-Schokolade. Donna, die Spezialistin für Ersatzteile, bewundert meinen neuen Nomination-Ring. Sie hat so viel Freude daran, dass ich ihn ihr spontan schenke, was sie zu Tränen rührt. Ich mag Donna sehr, sie ist immer fröhlich und gut gelaunt. Mittlerweile ist es sehr schwül geworden.
Um 12 Uhr starten wir, über Denver, Fort Morgan nach Trinidad. Unser Tachostand bei der Abfahrt 27.326 Meilen. Zunächst kommen wir nach Last Chance, 2 Häuser, 2 Dixie-Toiletten, 1 Kirche und 1 Mini-Park. Wir fahren durch endlose riesige Getreideanbaugebiete, große Weiden mit viel Vieh. Hier werden leider die Rinder auf engem Raum gehalten, Mast, es stinkt furchtbar. Kleine weiße Hütten gibt es, wie Hundehütten sehen sie aus. Die jungen Kälber stehen oder liegen dort in ihrem eigenen Schmutz. Entsetzlich anzusehen. Gott sei Dank gibt es diese Art der Mast nur sehr selten. Unterwegs sehen wir die erste Pronghorn-Antilope und zwei tote Stinktiere.
Der Gabelbock, als Pronghorn-Antilope bekannt, ist ein nordamerikanischer Wiederkäuerder Prärie. Obwohl seine Gestalt an die Antilopen Afrikas und Asiens erinnert, gehört er nicht zu deren Familie der Hornträger. Er bildet die monotypische Familie der Gabelhornträger als ihr einziger heute lebender Vertreter.
Im Limon machen wir um 15 Uhr Halt, zum Tanken und Kaffee trinken. Es ist sehr warm.
Wir fahren nun durch eine Wüstenlandschaft, mit pink blühenden Kakteen, Hügeln, bedeckt mit Sagebrush und Wacholder. Wir haben einen phantastischen Blick auf die Sangre de Cristo Mountains.
Die Sangre de Cristo Mountains (Blut Christi) sind Berge in den südlichen Rocky Mountains, sechs Berggipfel sind über 3.962 m hoch, gelegen in Colorado und New Mexico. Man sagt, der Name komme von der roten Farbe bei Sonnenauf- und Sonnenuntergängen, besonders wenn die Berge mit Schnee bedeckt sind (Alpenglühen). Vor dem 19. Jh. nannte man die Berge La Sierra Nevada, La Sierra Madre und The Snowies. Es finden sich hier alpine Seen und Tundra-Regionen, riesige Kiefer- und Fichtenwälder, Grasebenen und Feuchtgebiete mit einer Vielzahl von Pflanzen und Tieren.
Wüsten-Beifuss (Sagebrush), auch Steppen-Beifuss oder Wüstensalbei genannt, ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütler. Diese winterharte Pflanzenart wächst in trockenen Gebieten der westlichen USA, besonders in ausgedehnten, wüstenartigen Flächen des Großen Beckens. Der Wüsten-Beifuss wächst sowohl auf sandigem als auch lehmigem Boden. Er ist ein silbrig-grauer runder Strauch oder kleiner Baum, der Wuchshöhen von etwa 1,20 Meter erreicht. Entlang von Flüssen oder in anderen feuchten Gebieten kann er bis zu 3 Meter Wuchshöhe erreichen. Ähnlich wie der Salbei verbreitet er einen aromatischen Geruch, besonders wenn er nass ist. Er ist dem Salbei allerdings nicht verwandt. Im Gegensatz zu ihm schmeckt er bitter. Vermutlich dient der Geruch zur Abschreckung von Tieren. Rinder vertragen die Pflanze nicht, wohl aber die Pronghorn-Antilopen und einige Schafe und Hühner. Für viele nordamerikanische Indianer ist der Wüsten-Beifuss eine der heiligsten Pflanzen. Sie verbrennen ihn in Zeremonien im Glauben, dass dies böse Geister fernhalten und die Gedanken reinigen würde. Einige Stämme, zum Beispiel die Nördlichen Shoshone, benutzten ihn auch zum Bau von Hütten. Der Wüsten-Beifuss ist die National-Blume des US-Bundesstaates Nevada.
Im Osten sehen wir Blitze, es ist stockdunkel dort. Wir selbst fahren aber im Sonnenschein, bei mehr als 27 Grad, herrlich. Was uns sehr erstaunt, es gibt hier neue, solide gebaute Strommasten, ein seltener Anblick im Westen der USA. Der riesige Windpark, den wir schon im letzten Jahr entdeckten, hat sich weiter vergrößert. Wir fahren an einigen großen Gefängnissen vorbei. Es wird gewarnt, Anhalter mitzunehmen. In Rocky Ford machen wir einen weiteren Halt. Viele Flüsse sind ausgetrocknet, nur der Arkansas River führt viel Wasser. Weiter geht es durch das Comanche National Grassland, unberührte Natur, ganz herrlich, vorbei am Cougar Canyon. Gegen 18.10 Uhr, nach 6 ½ Std., erreichen wir Trinidad und checken im Super 8 ein. Das Personal ist sehr freundlich, wie auch schon im Vorjahr. Wir laden nur ab und fahren dann in das historische Zentrum (viele alte Häuser im viktorianischen Stil) von Trinidad, zu der urigen Kneipe „Black Jack“, die wir auch schon vom vorigen Jahr kennen. Tolles Lokal, Erdnuss-Schalen müssen auf den Boden fliegen! Rolf und Josef essen Steak, Baked Potato, Salat. Monika hat Lachs und ich Thunfisch, dazu gibt es Weißwein, leichtes Bier und Wasser. Das Essen ist hervorragend und die Bedienung sehr freundlich. Um 21 Uhr sind wir zurück im Hotel, Duschen ist angesagt.
Trinidad ist die kleinste der 4 Städte, welche die Colorado Rocky Mountain und die Great Plains trennt. Im Westen die schönen Sangre de Cristo Mountains, im Norden die majestätischen Huajatollas, Spanish Peaks, diese sind ein Paar markante Berge.The Ute Indians named them Huajatolla (pronounced Wa-ha-toy-a), meaning "two breasts". Die Ute -Indianer nannten sie Huajatolla (Wa-ha-toy-a), bedeutet "zwei Brüste".The Ute name translates as "Breasts of the Earth". Fisher’s Peak, 2.926 m, die ungewöhnliche Landkennzeichnung mit den Stufen zum Gipfel, im Süden. Der Fluss Purgatoire – River of lost soul in Purgatory – fließt mitten durch die schöne Stadt. Lange vor den Weißen lebten Indianer in der der Gegend, die nun die Stadt einnimmt.
Die Rocky Mountains (Felsengebirge, auch Rockies genannt) sind ein ausgedehntes Faltengebirge im westlichen Nordamerika mit einzelnen Vulkanen. Die Berge erstrecken sich über 4.500 – 5.000 km von Mexiko durch die kontinentalen Vereinigten Staaten bis nach Kanada und Alaska und bilden eine der wesentlichen geografischen Provinzen der USA. Die Rocky Mountains sind Teil der von Feuerland bis Alaska reichenden Kordilleren. Sie beheimaten bedeutende National-Parks wie den Yellowstone-Nationalpark, Rocky-Mountain-Nationalpark, Grand-Teton-Nationalpark, Glacier-Nationalpark und in Kanada Waterton-Lakes-Nationalpark, Banff-Nationalpark, Jasper-Nationalpark, Yoho-Nationalpark, Kootenay-Nationalpark, Mount-Revelstoke-Nationalpark und Glacier-Nationalpark sowie Mount Robson Provincial Park und diverse Wintersportzentren. Außerdem sind sie reich an Bodenschätzen. Die Region der in den Rocky Mountains gelegenen US-Bundesstaaten wird Mountain States genannt.