Rulaman Deutschland e.V.
    ...willkommen in der Höhle

Petersroda 2009

Besuch bei der Legion Ost zur 15- Jahre-RULAMAN-Feier und Dorffest in Petersroda

Eigentlich hätte sich die Gelegenheit geboten, um unseren RULAMAN-Brüdern der Legion Ost mal wieder mit einem starken Auftritt der RULAMAN-Stammtruppe aus dem Schwabenland einen ehrenvollen Besuch abzustatten. 

Donnerstag war Feiertag und mit Brückentagen wäre es doch die Möglichkeit gewesen, mal vier Tage der Leidenschaft Harley-Davidson und RULAMAN zu fröhnen, …aber leider mussten doch ganz viele am Freitag und am Samstag arbeiten und hatten einfach keine Zeit um sich mit mir auf die fast 600 km lange Strecke nach Petersroda zu machen. Es war für Donnerstag schlechtes Wetter und Sturm angesagt und wir waren an der Shell-Tanke am Morgen nur 4 Bikes. Nein, nein, denke jetzt bitte nicht, dass das schlechte Wetter Auswirkungen auf die Teilnehmerzahl hatte, nein die Pflichten gehen einfach vor!
 
Unser Egon Seiser wollte mit seinen beiden Kumpels Ginne und Paul über Tschechien fahren, weil Ihnen dort das Bier so gut mundet und dann über Dresden nach Petersroda fahren, so dass allein unser Merchandiser Uwe und seine Andy übrig blieben, sich mit mir auf den Weg zum Weltkulturerbe Stadt Quedlinburg zu machen.
Da ich mein Handy in Eningen vergessen hatte musste ich mit der ganzen Gruppe (haha!!) über Eningen fahren und bekamen deshalb zur Strafe ein Vollbad ab. Bis auf unterwegs noch 10 km Nieselregen war das der gesamte „extrem starke Niederschlag“!
Wir kamen vom Starkwind auf der Thüringer-Wald-Autobahn stark zerblasen, von den tausend Spitzkehren im herrlichen Harz geschafft, aber unversehrt und besten gelaunt in Quedlinburg im Hotel an. Moped abstellen, duschen, halbe Stunde relaxen und dann zu Fuß diese herrliche Stadt erkunden. Es hat dort unzählige renovierte, nicht renovierte und halb zerfallene Fachwerkhäuser, wunderschöne Kneipen und Cafés. Wir haben in der Gruppe demokratisch abgestimmt, dass wir dort die traditionsreiche Brauerei Lüdde besuchen werden. Dort haben wir uns ein deftiges Essen gekönnt und uns einige frisch gebraute Schwarzbiere rein gepfiffen.
 
Am anderen Morgen Frühstück und bei ziemlich freundlichem Wetter zügig die 100 km in unser Hotel in Delitzsch angegangen, einchecken und dann wieder auf den Bock um uns Leipzig zu geben. Gemütlicher Bummel durch die Innenstadt, Nikolaikirche angeschaut (das ist die, an der die Montagsdemonstrationen stattfanden, die letztendlich zur Wiedervereinigung führten), dann in einem guten und schönen, alten Traditionsgasthof zum Essen eingekehrt und nur 1 Bier getrunken.

Um 16.00 Uhr ging es zurück ins Hotel, da wir dort auf weitere Rulamanen treffen wollten, die erst Freitags anreisen konnten. Tatsächlich rollte eine Harley nach der anderen mit Roland, T-Bone, Paul, Gernot, Demnächstprospekt Allen usw. auf den Hof.
Gegen 18.00 Uhr machten wir uns auf nach Petersroda, wo wir wie immer aufs Herzlichste von unseren Brüdern und deren Frauen empfangen wurden. Diesmal war keine von Roland geschossene Sau angerichtet, sondern ein Vesperbuffet erster Sahne aufgetischt, (liebe Ossies verzeiht mir, dass ich nicht weiß wie so was auf sachsen-anhaltinisch heißt) das wir auch mit frischem Bauernbrot reichlich in uns reingeschafft haben und damit eine solide Basis für das lang anhaltende Trinkgelage und Feiern geschaffen haben.

Das Zelt war mit Petersrodaer Bürgern und mit Rulas ziemlich stark gefüllt und auf der Bühne stand eine 3-Mann-Band, die vom Anblick ziemlich viel Ähnlichkeit mit dieser Band aus einem englischen Altenheim hatte, die vor zwei Jahren die Hitparaden erklommen hatten. Erinnert ihr Euch? Aber Leute glaubt mir, die haben das Zelt zum „brennen“ gebracht. Hitparaden rauf und runter, Hardrock, Softrock, Schmusesongs,…die haben eingeheizt, es ist nicht zu glauben!
Dann die Cocktailbar, die Mädels von den jüngeren Rulas und ein paar Fußballerbräute, allesamt sehr gut für die Augen, mischten vom „Sex on the Beach“ bis „Bloody Mary“ alles was das Herz begehrte und das auch noch für wenig Geld und ziemlich reichlich!
Was auch noch auffallend für uns alle war ist, dass es in diesem kleinen Dorf eine wahnsinnige Anzahl von bildhübsch anzusehenden und fein herausgeputzten Mädels im Alter von 18 bis 40 Jahren gibt. Es scheint echt was dran zu sein, dass es in Sachsen die schönsten Frauen gibt und das auch noch reichlich. Naja, ist Sachsen-Anhalt, aber das ist ja nur knapp daneben.

Also nach einem langen und feuchten Abend zurück ins Hotel, wo wir leider ohne Absacker dann ins Bett mussten.
Am anderen Morgen ging es dann um 10.00 Uhr zu einer gemeinsamen Ausfahrt mit ca. 50 Bikes durch die herrliche Landschaft um Goitzsche, Mulde und die Dübener Heide Richtung Gräfenhainichen ins Ferropolis. Das ist ein Besucher- und Eventzentrum für Konzerte (Maffey usw.), in der auch drei gigantische Braunkohlebagger stehen die besichtigt werden können. Es sind unvorstellbare Riesengeräte neben denen wir und unsere Bikes aussahen, wir kleine Läuse. Selbst unser Koloss Richie Malone, der ja auch wie die Braunkohlebagger fürs Schaufeln berüchtigt ist, wird praktisch neben diesen Dingern glatt übersehen. Einen Unterschied gibt es aber doch zwischen Richie und den Baggern: die schaufelten raus, Richie schaufelt rein!

Von Ferropolis wurden wir an eine schöne Wiese an der Mulde in Fredersdorf geführt. Von dort stammt unser Maler Bernd Richter, genannt „Picasso“. Wir waren praktisch an einer Rennstrecke für Ruderboote, Galeeren, Tretboote usw. Nachdem wir zwei Riesentöpfe der super schmeckenden Soljanka vernichtet hatte, wurde es ernst. Wir mussten gemeinsam auf ein Drachenboot um mit mindestens 12 Mann die Mulde rauf und runter zu paddeln. Die Mulde ist ein Fluss, die einen See speist!
Wie auf einer Sklavengaleere saß vorne einer mit der Trommel und gab die Schlagzahl für uns Paddler vor. Halleluja, bekommt man da Speed drauf, wenn alle voll rein hauen. Ich habe dann einen Versuch durchgeführt, der auch für mich positiv ausfiel. Ich habe einfach aufgehört zu paddeln und das Boot wurde nicht langsamer und keiner hat´s bemerkt. Am Schluss wäre mir fast das Highlight geglückt. Als das Boot am Anleger war, bin ich schnell ausgestiegen und da vorne noch einer raus ist, war das Boot mit den restlichen 10 Mann kurz vor dem Kentern. Dank der Reaktion von einigen „Sklaven“ wurde das zu meinem Glück gerade noch verhindert. Könnt ihr euch vorstellen, was die mit mir gemacht hätten?

Am Abend nochmals abtanzen, abtrinken und abrocken, einen gemeinsamen Dank an unsere Brüder und alle Petersrodaer Bürger und dann ab in die Kiste, denn es standen ja wieder fast 600 km Heimfahrt an, die wir auch am Sonntagmorgen um 10.30 antraten, nachdem wir uns verabschiedet hatten.

Mit 10 Bikes ging es in zügigem Tempo über Erfurt, Schweinfurt, Würzburg, Heilbronn und Riedrich zurück in die Heimat. Die Heimfahrt in der Gruppe war schulmäßig und äußerst diszipliniert wie selten. Sah gut echt gut aus und hat dem Road Captain echten Spaß gemacht! War Klasse Jungs! Wir mussten wegen wenigen Kilometern noch die „Regenkondome“ überstreifen, aber ansonsten ein super Wochenende! Danke an die Legion Ost!

Nur schade für diejenigen, die nicht dabei waren!
 
Euer RCR Road Captain Rainer

Bericht: Rainer Döttinger, Fotos: Thomas Bossert