Rulaman Deutschland e.V.
    ...willkommen in der Höhle

20. European Bike Week

Faak lockt … und alle, alle kamen…. Bericht über die 20-ste European Bike Week vom 05.-10. September 2017

Samstag, 26. August, 23.45 Uhr, nach dem am Tag über alles von der Roadkingclassic bis zu allen Bekleidungsvarianten, bzgl. der zu erwarteten Wetterkapriolen, fußend auf den Erfahrungen der Vergangenheit auf den jeweiligen EBW´s, in den Excalibure bzw. den Opel Antara verladen worden war, ging es auf die knapp 900 km lange Anfahrt auf die BAB A 3. Bis zur österreichischen Grenze sorgten insgesamt 22 Baustellen, für Unterhaltung, wobei jedoch festzuhalten ist, dass das Befahren in der Nacht keinerlei Staus, wegen fehlender LKW´s aus allen Herren Ländern, verursachte. Am Grenzübergang Walserberg, Salzburg, bzgl. der Einreise nach Bayern bzw. korrekterweise nach Deutschland, wurden im Morgengrauen Grenzkontrollen durchgeführt, welche naturgemäß zu Rückstaus führten.

Nach knapp 10 Stunden standen wir bei bestem Wetter (?) vor unserem Appartement in Egg. Nach einer kurzen Regenerierung wurde die erste Ausfahrt Richtung Ossiacher See bzw. Wörthersee unternommen, wobei wir, wie in der Vergangenheit, anhand der parkenden HD´s den Trend erneut feststellen konnten, dass viele Harley Fahrer eine Woche vor dem Event bereits anreisen, weil nur so gewährleistet ist, dass man vermutlich noch in Ruhe die jeweiligen Touren umsetzen kann.

Der Montag war dann ein Schlag ins Wasser, da es den ganzen Tag über stark regnete, teilweise mit Gewitter. Dienstagmorgen, blauer Himmel, aber frisch, egal ab Richtung Nockalm Hochalpenstraße. An der Kontrollstelle wie immer die Frage: wie sieht es oben aus? , Problemlos, bestes Wetter, aber am Donnerstag, soll es einen Temperatursturz geben und die Schneefallgrenze fiele dann auf unter 1600 m. Zu Kenntnis genommen und die Nockalm Straße mit den jeweiligen Stopps an den bekannten Aussichtspunkten befahren.
Abends wurden die Wetterprognosen im Fernsehen ebenfalls geäußert, sodass wir nur kurz in Arneitz, die bereits angereisten Chapterfreunde begrüßt haben, um in aller Frühe dann durch das Mölltal zum Großglockner zu fahren.
Hier mussten wir feststellen, dass trotz der zeitlichen Ankunft schon eine Menge los war; wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass die Radfahrer sich immer mehr zu einem Ärgernis entwickeln, insbesondere bei der Abfahrt wurden wir, selbst in einer Kolonne, ohne der Möglichkeit der Einsicht in die nächste Kehre, von diesen in einem irrwitzigen Tempo überholt, der Höhepunkt war, dass uns ein Radfahrer in einer Kehre innen (!) überholte! Die Rotphase vor der Abfahrt Heiligenblut galt offenbar auch nur für die restlichen Verkehrsteilnehmer und wurde von den Radfahrern ebenfalls ignoriert. Mit zunehmender Dauer merkte man aber, dass auch bei den anderen Verkehrsteilnehmern die Contenance bzgl. der Radfahrer gegen Null tendierte.
Am Donnerstag kam dann wie erwartet der Temperatursturz, sodass wir an diesem Tage Besichtigungen und Besorgungen in Villach und Umgebung unternommen haben.

Freitags wieder Regen, egal, kurze Erkundigungen auf dem Arneitz Gelände, erste Käufe und Unterhaltungen mit den jeweiligen Händlern.
Samstagvormittags wieder eine Ausfahrt Richtung Hermagor, Silian, Lienz auf der 111 durch das Gailtal bzw. entlang der Karnischen Alpen bzw. der italienischen Staatsgrenze. Anschließend noch kurz in das M1, Verkaufsraum im Bereich des Cafe Schienacker, von unseren Freunden von HD Würzburg. Abends ab ins Arneitz und Danny and the good old Music in der überfüllten Eventhall gelauscht, welche in diesem Jahr bei verschiedenen Songs von Schauli, einem Schweizer HD Fahrer, welcher den Blues in seiner Mundharmonika beheimatet, verstärkt wurde.

Sonntagmorgen leider wieder einmal Regen, der sich erst gegen Mittag verlagerte, sodass man noch eine kurze Ausfahrt um den Wörthersee vollziehen konnte. In Velden ist ja seit einigen Jahren ebenfalls im Bereich des Casinos ein Eventgelände entstanden, eine Vielzahl von Customizier stellen dort offensichtlich aus; da wir aber nicht zu diesem Klientel gehören und wir die Auffassung vertreten, dass die EBW am Faaker See beheimatet ist, haben wir dies nicht näher in Augenschein genommen.
 

Montag dann noch eine letzte Tour Richtung Rosental, entlang der Karawanken, bzw. der slowenischen Staatsgrenze, bis Völkermarkt. Unterwegs haben wir noch einen Halt beim Pyramidenkogel in Keutschach am See eingelegt, verbunden mit dem Ansinnen, den weltweit höchsten Holz/Stahlkonstruktion Aussichtsturm mit einer Höhe von insgesamt 100 m zu erkunden. Hier hatte aber leider ein Blitz aus den Gewittern der letzten Tage/Nächte den Lift außer Betrieb gesetzt, sodass man die Aussichtsplattform nur über 441 Stufen erreichen konnte. Wir haben deshalb lediglich die Aussicht von der unteren Plattform genossen und den Besuch der höchsten auf die nächste EBW verschoben.

Dienstag, Eröffnung des Harley Davidson Village. Insgesamt 20 Harley Davidson Händler, zzgl. aller namhafter Ausrüster in der Customizer Area, mannigfaltiger freier Händler im Bereich Shopping Village, der Jeep Test Drive Area, der Food & Beverage Area, der Zelte Hot Spot Bar und Team 412, sowie der Motodrom Area, zzgl. der H-D Plaza mit der HD Stage, dem HD Expo, Dark Zone Custom Zelt, dem HD Merchandise und der HOG Zone, waren bestens auf den Ansturm der Besucher vorbereitet. Ein wirklich hervorragendes Musikprogramm auf der Hauptbühne, der Hot Spot Bar, dem Zelt Team 412, der Mainstage, als auch der beiden Bereiche in Arneitz, der Arneitz Eventhall bzw. dem Arneitz Showtent, erforderten ein gutes Timing bzw. auch mutige Entscheidungen, da es öfters zu Überschneidungen dessen was man sehen bzw. hören wollte bzw. konnte, kam. Erwähnt werden müssen auf jeden Fall Pashflow, Keith Sterling Brewer Band, Prof. Washboard & Martin Friedenstab, Mr. Irisch Bastard, The Reverend und die AC/DC Tribute Band.
An der Parade am Samstag nahmen ausweislich der örtlichen Presse bei bestem Wetter, ca. 15.000 Harley Davidson Fahrer teil.

Fazit:
 

In diesem Jahr waren wieder unzählige Chapter aus den Benelux Staaten, wegen dem Verbot der dortigen Veranstaltungen, ebenso wie feierfreudige östliche Chapters, unter anderem verschiedene aus Russland, sowie aus dem arabischen Raum vor Ort. Die weitest angereisten Teilnehmern dürften Vertreter aus Kuwait bzw. UAE gewesen sein.
Der Presse war zu entnehmen, dass 100.000 Harley Davidson Fahrer vor Ort seien, im Umkreis von 20 km kein Fremdenzimmer etc. zu erhalten sei und das im Zeitraum der EBW in der Region Faak und Umland ca. 20 Millionen Euro eingenommen wurden. Wir haben es nicht kontrolliert, aber wenn man selbst in reservierten Restaurants, welche von uns seit Jahren frequentiert werden, mit den Worten Abends begrüßt wird, dass man ca. 1,5 Stunden warten müsste, bis die Küche in der Lage sei, das bestellte Menü zu servieren, dann mag man daraus entnehmen, was vor Ort los war.
Viele, als auch wir, haben unser Verhalten dann insofern abgeändert, dass wir zu Mittag und abends lediglich noch einen Imbiss im Bereich des HD Village gegessen haben.
Dem Bericht der Landespolizeidirektion war zu entnehmen, dass es auch aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens während der 20. EBW im näheren Umland zu fünfzehn Verkehrsunfällen, mit dreiundzwanzig Verletzten und leider auch einem Toten gekommen sei. Des Weiteren wurden sieben Harley Davidson und eine Kawasaki (?) entwendet.
Der Trend aus dem letzten Jahr hat sich verfestigt, dass viele Harley Fahrer bereits am Freitag den Event verlassen und die Heimreise auf Umwegen in Etappen, als „Ausfahrt“, antreten.

Vom RULAMAN Chapter waren nachweislich vor Ort, leider wie häufig nicht auf einem Bild:
Axel, Helga, Horstmar, Dirk, Burghard und Lace, Walle, Nobbe, Horst und Maria, Joel, Gaby und Micha, Uwe und Claudia, Marco, Walter, Roland (1), Edith und der Verfasser

Die 21-ste EBW findet vom 04.-09. September 2018 statt; der Vertrag zwischen Harley Davidson, der Gemeinde Faak, dem Land Kärnten, wurde bis 2023 verlängert.

Bericht: Jürgen Mies
Bilder: Kamerafrau und Beifahrerin Edith Mies und Jürgen Mies