18. European Bike Week in Faak

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18. European Bike Week in Faak
-eine Veranstaltung wird volljährig-

29. August 2015, 23.55 Uhr, nachdem tagsüber alles, von der Badehose bis zur Rokker Sweatshirt Jacke, lange Seidenunterhosen, kleine und große HD Regenschirme etc. aus den langjährigen Erfahrungen bzgl. der Wetterkapriolen vor Ort für einen vierzehntägigen Aufenthalt in Faak/Kärnten, Österreich, in verschiedenen Reisentaschen in den Antara SUV, die Roadkingclassic inkl. der notwendigen HD Bekleidung in den Excalibure, verladen worden war, geht es bei Vollmond und leichtem Regen (also auch wie immer) ab Richtung A3.

LKW´s waren erstaunlicherweise in diesem Jahr zahlenmäßig wenig auf der Autobahn unterwegs und versperrten auch nicht als letzter „Einfahrer mit Warnblinklicht, wegen den einzuhaltenden  Ruhezeiten“ die Zufahrten zu den Raststätten bzw. Tankstellen. Hier macht sich offensichtlich die Schaffung weiterer großer Standplätze für LKW´s positiv bemerkbar. Die bekannten ewigen Baustellen im Bereich Flughafen Frankfurt bzw. Würzburg-Randersacker etc. sorgten dann für Kurzweil und Unterhaltung in der Monotonie der nächtlichen Fahrt. Vor dem ehem. Grenzübergang Walserberg/Salzburg wurden wir am frühen Sonntagmorgen Zeugen, wie fußläufige Personen, offenbare Flüchtling, welche sich auf der Autobahn bzw. im Fahrbahnrand bewegten, kurz vor dem deutschen Übergang von einer österreichischen Zivilstreife bzw. folgenden Streifenwagen angehalten und weggeführt wurden.

Auf die mautpflichtigen Straßen in Österreich kann man als Deutscher fast neidisch sein; tipptopp in Ordnung, die nicht mautpflichtigen ähneln immer mehr den bundesrepublikanischen Straßen. Des Weiteren ist erwähnenswert, dass man außerhalb der gesamten Tunnels, also Tauern-, Katschbergtunnel usw. begonnen hat, neben der eigentlichen Fahrbahn tiefliegende Bauwerke, wie Überkragungen bzw. seitlich offenen Tunnels, inklusiver Fahrbahn zu errichten, die teilweise bereits im vergangenen Jahr begonnen wurden, die da diese häufig von den eigentlichen Steilhanglagen entfernt stehen, offenbar dazu dienen sollen, den gesamten Verkehr lautloser durch die Täler bzw. an den menschlichen Siedlungen und Bauernhöfen vorbei zu führen. Sicherlich löblich, da hier durch den Anwohner der Tauernautobahn wieder ein Stück Lebensqualität zurück zugeben wird, aber als Nutzer dieser Straße wird es in naher Zukunft durch die fast geschlossenen Bauwerke eher nicht mehr möglich sein, ungehindert die Schönheit der Landschaft bzw. der Berge zu genießen.

30. August, 10.25 Uhr und nach 860 km Ankunft in unserem Appartement 007 in Egg am Faaker See bei blauestem Himmel, trocken und ca. 30 Grad. Zügiges Ausladen, kurze Schlaf-bzw. Ruhepause und anschließend Begrüßungsrunde um den Faaker See bzw. den Ossiacher See. Erste Erkenntnis, wie bereits in den letzten Jahren festgestellt, es kommen immer mehr HD Fahrer eine Woche vor dem eigentlichen Event um in Ruhe und verkehrsmäßiger Gelassenheit ihre Touren durchführen zu können. Am Abend erstmals in den Bereich Arneitz spaziert und dort die üblichen Benzingespräche mit den Frühstartern geführt.

Montags wurden die Weisswandreifen der Roadkingclassic wie jedes Jahr, über Feldkirchen bzw. das Gurktal, Richtung Ebene Reichenau auf die Nockalmstraße, Rücktour mit Umwegen entlang des Millstädter- und des Afritzer Sees geführt. (vgl. Bilder) Dienstags, noch bei bestem Wetter die obligatorische Tour auf die Großglockner Hochalpenstraße, vorbei an den Reißeck Bergen, hier steht auch das Wasserkraftwerk, welches Strom durch die Hochdruckfallrohre des Kölnbreinspeicher im Maltatal produziert, durch das Mölltal, vorbei an dem Jungfernsprung Wasserfall, um auf den 48 km und den 36 Kehren die wunderschöne Landschaft dieser einmaligen Hochalpenstraße genießen zu können. An der Franz Josef Hütte, 2.362 m, bzw. dem Hochtor, 2.506 m, war das Wetter klasse, warm, trocken, blauer Himmel und beste Sicht. Hinter dem Hochtor, also in Osttirol, wie häufig Wetterwechsel, zwar trocken, aber erheblich kühler. Trotzdem wurde die Großglockner Hochalpenstraße insgesamt, wie immer, viermal gefahren und mit „geleichtertem Tank“ die Tankstelle in Winklern angefahren, bevor es entlang der Kreuzeck Berggruppe und dem Millstädter See wieder zurück nach Egg geht. (siehe Bilder).

Abends konnte man in den Nachrichten bereits einen einsetzenden Wetterwechsel zu Kenntnis nehmen, so das am Mittwoch (bis in den frühen Nachmittag trocken), nur noch eine Tour durch das Rosental mit Rückfahrt entlang des Wörther See (in Velden war auch schon wieder eine große Anzahl von Harley Fahrern vor Ort, inzwischen stellen verschiedene Customizer wie Kodlin usw. ausschließlich im Bereich des Casino Velden etc. ihre Modelle der Öffentlichkeit vor) durchgeführt werden konnte, bevor dann der angekündigte Regen einsetzte.

Der Donnerstag war wettertechnisch eine einzige Pleite, da es ununterbrochen regnete. Freitag bzw. Samstag, je nach Laune der Händler, bzw. deren Fertigstellung der Ausstellungszelte, öffnet das Arneitz Eventgelände, so das die ersten Vermerke -Erledigt- auf der Einkaufsliste vollzogen werden konnten, wobei am Freitag ein Regenschirm sehr wichtig war, welcher aber durch den am frühen Abend einsetzenden Starkregen, letztlich auf dem fußläufigen Heimweg (die Shuttlebusse fahren erst ab dem 08. September) von Arneitz nach Egg sinnlos erschien, da man völlig durchnässt in unserer Bleibe ankam. Wir waren aber lediglich zu Fuß unterwegs, aber die Freunde, welche am Freitag mit der Harley angereist sind, hatten dieses Wetter seit Salzburg ertragen müssen und waren dementsprechend geschafft.

Sonntag und Montag, mit rechtzeitig einsetzendem positivem Wetterwechsel (morgens ca. 6 Grad, dann im Laufe des Tages 20-25 Grad), wurden noch ein paar kürzere Ausflüge und Besuche mit der Roadkingclassic bei den verstreut wohnenden HD Freunde vorgenommen bzw. im 1. Harley Fashionstore in Faak im M1 (Marktplatz 1), in Faak, dies ist das Gebäude mit dem Cafe Schienacker, welches von den Freunden von HD Würzburg gekauft wurde, noch Verschiedenes für Mensch und Maschine erworben, bevor bei bestem Wetter am Dienstag, dem 08. September 2015, das HD Village offiziell öffnete. Die Harley Händler aus Treviso, Verona, Zagreb, Civitanova, Vorarlberg, Bozen, Innsbruck, Graz, Pölten, Klagenfurt, Sylt, Baden-Baden, Zündwerk Wien, Fischer´s Wien, Hamburg, Linz an der Donau, und Würzburg mit Mack Truck auf dem gesamten Bereich, sowohl in dem Gebäude, als auch dem Außenbereich des Cafe Schienacker, bezeichnet als HD Würzburg Village, boten alles was Man(n) bzw. Frau und/oder die Harley Davidson so braucht bzw. brauchen könnte. Das gesamte Essemble wurde durch den Bereich der Trader-, der Customizer-, der Motodrom-, der Food & Beverage Area, dem HD Merchandise, der HD Main Stage, dem HD Expo mit dem HOG Stand, den Hot Spot- und dem Team 412 Zelten abgerundet, so dass jeder und alle auf ihre Kosten kommen konnten.

Besondere Erwähnung bedarf der Bereich Jeep Experience; hier konnte man sich in verschiedenen Jeeps über eine Strecke, eine Steigung bzw. Abfahrt chauffieren lassen, die einem schon die Nackenhaare hochstellen konnte. (siehe auch Bilder). Das Musikprogramm, sowohl im HD Village, als auch im Bereich Arneitz bot auf den verschiedenen Bühnen für jeden Geschmack etwas und die Bands waren wirklich richtig gut. Tagsüber bzw. am frühen Abend haben wir mit verschiedenen Harley Freunden den Bands im Zelt Team 412 gelauscht, wobei hier Professor Washboard eine besondere Erwähnung bedarf, oder uns im neu gestalteten Bereich der Motodrom Area unterhalb der A1 Tankstelle, gegenüber dem HD Village, auf ein Weizen und Benzingespräche mit alten bzw. neuen HD Freunden getroffen. Auch ist, wie im vergangenen Jahr, das Konzert der ACDC Cover Band in der Arneitz Eventhall hervor zu heben, hier stand Angus etc. auf der Bühne! Dass wir auch die Monroes im Arneitz Showtent genossen haben, stand außer Frage; das Zelt war während dem Konzert so knüppelvoll, dass wir vor Ort anwesenden RULAMANEN uns nicht mehr wiedergetroffen haben, obwohl wir alle dort waren.

Schlußbemerkungen:

Vom RULAMAN Chapter waren nachweislich vor Ort, leider, wie häufig nicht auf einem gemeinsamen oder einem Bild: Axel, Horstmar, Dirk, Norbert, Gabi und Burghard, Helmut, Yvonne, Uschi und Rolf, Roland, Helga und Dieter, Edith und der Verfasser; welcher wie ständig von der örtlichen Presse bzw. dem Sender Servus TV interviewt bzw. gefilmt wurde, was dann auch noch seinen Niederschlag in den österreichischen Nachrichten bzw. der Presse fand. Dies wird von mir aber gerne wahrgenommen, um so auch den positiven Gesamteindruck der Harley Davidson Fahrer in der Öffentlichkeit weiter publik zu machen.

Die European Bike Week hat sich in den achtzehn Jahren ihres Bestehens kontinuierlich verbessert und weiter entwickelt, wobei auch nicht unerwähnt bleiben sollte, dass die Event Areas Free Biker Village in Drobbolach, Clean World im Bereich Holzrückeplatz Drobbolach, als auch das Kickboxer Zelt der Niederländer im Bereich der Gladiolenfelder neben dem Billa in Egg, mangels „Besucherandrang“ wieder von der Bildfläche verschwunden sind. Ob dies auch in naher Zukunft für den seit zwei Jahren bestehenden Event Bereich Victory und Indian in der Nähe von Camping Fürst eintritt, kann nicht beurteilt werden, obwohl dort im Gegensatz zum HD Village bzw. Arneitz, wo man zeitweise nur quälend langsam durchkam, zügig die Ausstellerstände mangels Besucher, abgeschritten werden konnten.

Chapterfreunde aus Nah und Fern konnten im Laufe der 18. EBW begrüßt und sehr interessante Gespräche geführt werden, wobei die weitest angereisteten, die Members vom Artic Chapter Norway oder vom Dubai Chapter gewesen sein müssten.

Das im Osten inzwischen eine größere Reisefreizügigkeit vorliegt, konnte man daran erkennen, das außer den beiden Moskau -, polnischen und tschechischen Chaptern, eine noch nie dagewesene Anzahl von osteuropäischen Chaptern und MC, welche durch ihre besondere Feierlaune und Trinkfreudigkeit in Erscheinung traten, an der EBW erstmalig teilnahmen.

Ab Freitag kommen wie immer unzählige italienische Chapter über die „Grenze“ und bevölkern innerhalb kürzester Zeit die letzten freien Stellflächen auf den Campingplätzen. Für diejenigen, welche nicht rechtzeitig vor Ort waren, stand dann als letzte Lösung, trotz Verbotsschilder, aber von der örtlichen Polizei im Gegensatz zum vergangenen Jahr wieder toleriert, nur noch das kleine Waldstück bzw. Straßenbegleitgrün im Bereich der Abfahrt Ledernitzen bzw. Shell Tankstelle Neuegg zum „Wildcamping“ zur Verfügung.

An der Parade am Samstag nahmen laut der Polizei insgesamt rund 25.000 Harley Davidson Fahrer bei bestem Wetter unter anderem rund um den Ossiacher See teil.

Der örtlichen Presse bzw. dem Polizeibericht war zu entnehmen, dass

Als letztes noch ein persönliches Wort:

Es hat uns sehr gefreut das Elfi und Manni, die unter anderem auch mit uns in Amerika unterwegs waren, den Weg nach Faak gefunden hatten, das wir Rene -Chucker- Chambalu (Vollblutmusiker, Gründer der Band Rockhouse Hamburg und Schauspieler ua. Deichbullen) mit seiner Frau Thekla, (beide Harley Fahrer) als „Nachrücker“ Gäste in unserem Appartementhaus, kennen und schätzen lernen durften (wir sehen uns auf den HH HD Days im nächsten Jahr wieder, versprochen) und das wir viele alte HD „Fahrensfreunde“, welche wir teilweise schon mehrere Jahre nicht mehr gesehen haben, hallo Herfried vom Salzburg Chapter, als auch andere die wir nur dort treffen, hallo Georgi vom Styria Chapter, Lubos vom Prager Chapter, Liliane und Remo, Andrea und Gerd, Kerstin und Siggi und alle die, welche wir nicht aufzählen können, endlich einmal wiedergetroffen haben.

Dies zeichnet unter anderem im Besonderen das Verständnis der Harley Davidson Fahrer untereinander, in Verbindung mit der hervorragenden Veranstaltung der European Bike Week, als Treffpunkt der Harley fahrenden Nationalitäten, ohne Standes- oder Religionsunterschiede, in hohem Maße aus, wobei wir selbstverständlich auch im nächsten Jahr daran wieder, wie die in diesem Jahr teilnehmenden 125.000 Harley Davidson Fahrer, dabei sein werden, es lohnt sich auch nach der 18. Auflage der European Bike Week!!!!!!

Bericht: Jürgen Mies

Bilder:  Beifahrerin und Kamerafrau Edith Mies und Jürgen Mies